Nachdem meine erste richtige Triathlonsaison besser als
geplant verlaufen war und ich abgesehen von meiner Schwimmstärke auch in den
beiden anderen Disziplinen enorme Fortschritte gemacht hatte, ließ mich mein Trainer Gerald zum Saisonabschluss
noch bei den ÖM im Duathlon Kurzdistanz (10- 38-5) starten. Zuerst kostete mir
das nur einen Lacher, denn ich hätte nie im Leben daran gedacht bei einem
DUATHLON (so ganz ohne meine stärkste Disziplin- das Schwimmen) an den Start zu
gehen. Doch als Trainingsrennen kam es sehr gelegen, denn die Triathlons waren
vorbei, die Form trotzdem noch sehr gut und nirgends kann man die Tempohärte
besser trainieren als in einem Wettkampf. ..
Schließlich freute ich mich sogar richtig auf den Bewerb,
denn ich hatte nichts zu verlieren. Am Tag vor dem Wettkampf dann die
Enttäuschung- ich fühlte mich richtig krank.
In Gedanken war das Rennen für mich gelaufen. Doch am Wettkampftag
fühlte ich mich besser- noch lange nicht fit, aber besser! Nach langem Hin und
Her und positiven Worten von meinem Freund Manuel ging ich dann doch an den
Start- ich wollte es zumindest probieren…
An der Startlinie standen beinahe alle Top-Duathletinnen
Österreichs und die amtierende Staatsmeisterin auf der Langdistanz legte gleich
zu Beginn ein unglaubliches Tempo vor. Simone Helfenschneider- Ofner, die am
Ende das Rennen souverän für sich entschied, ließ bereits auf den ersten 10
Laufkilometern nichts Anbrennen. Nach etwa 500 Metern formte sich eine 5er
Gruppe mit 5 Athletinnen- mitten drin ich! Beim Blick auf meinen Garmin nach
den ersten beiden Kilometern wurde mir gleich schlecht- 3.30 Schnitt-
unglaublich! Auch nach 5 Kilometern war ich noch in dieser Gruppe dabei- das
bedeutete gleich mal neue Bestzeit auf 5000m: 18:15!!! WAHNSINN!!!... Dann
machte sich meine fehlende Grundlage ( 3 Monate ohne Training im Winter und das
im ersten richtigen Trainingsjahr) bemerkbar. Ich konnte das hohe Tempo an der
Spitze nicht mehr ganz halten und lief die zweite Hälfte mit
Sicherheitsabstand, jedoch immer in Sichtkontakt fertig. Nach 10 Kilometern
zeigte mir mein Garmin genau 38:00 Minuten an :D Die Freude war riesengroß-
tolle Zeit und abermals 3 Minuten besser als im Frühling!!! …
Dann gings ab auf die Radstrecke… Als Gesamt 5. Wechselte ich
24 Sekunden nach der Vorjahressiegerin Renate Reingruber. Die ersten Tritte in
die Pedale zeigten mir, dass 1500m schwimmen vorher doch wesentlich angenehmer
sind als ein 1000m Lauf. Zudem musste ich vom Start weg maximales Tempo fahren,
um auf die Renate aufzufahren und die Chance auf einen Windschatten, welcher ja
freigegeben war, zu haben. Ohne Rücksicht auf Verluste machte ich das und es
zahlte sich definitiv aus, denn somit konnten wir uns im Wind abwechseln. Da
die Radstrecke aber selektiv und kurvig war, gestaltete sich die zweite
Disziplin keineswegs als locker- sie verlangte mir alles ab! Dazu machte sich am
Rad dann meine, an diesem Tag, nicht optimale körperliche Verfassung bemerkbar.
Kopfweh, Übelkeit, Zittern vor Kälte erleichterten das Rennen nicht gerade,
doch vor lauter Adrenalin wurde das alles zur Nebensache….
Mit Renate gemeinsam wechselte ich schließlich auf die
abschließende 5km Laufstrecke. Was da geschah, weiß ich nicht mehr wirklich…
Ich lief einfach wie in Trance so gut und so lang ich konnte hinter Renate her
und versuchte, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Das gelang mir zum Glück
und ich lief als Gesamt 5. Bei den ÖMS und als 3. Steirerin ins Ziel. Das
bedeutete zugleich den österreichischen und steirischen U23 Vizetitel hinter
Romana Slavinec…
Mit dem Rennen und dem Ergebnis bin ich zufrieden, denn ich
hab gesehen, dass ich durchaus mit den Top- Duathletinnen Österreichs mithalten
kann- und das als Schwimmspezialistin im ersten richtigen Triathlonjahr. Vor
allem die 10km Laufzeit (ohne gute Grundlage)gibt mir sehr viel Zuversicht für
die kommende Saison…
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